Wenn ein Kind ständig auf den Zehenspitzen läuft, werden viele Eltern zunächst stutzig. Ist das nur eine Phase? Wächst sich das aus? Oder steckt mehr dahinter? Der sogenannte Zehenspitzengang kommt bei Kindern häufig vor, wird jedoch oft übersehen oder nicht rechtzeitig behandelt.
Während viele Kinder dieses Gangbild nur kurzzeitig zeigen, kann ein dauerhaftes Auftreten Hinweise auf eine ernsthafte Ganganomalie geben. Wird diese nicht erkannt und behandelt, kann das bleibende Auswirkungen auf die körperliche Entwicklung haben: Rückenprobleme, Fußschmerzen oder Fehlstellungen sind häufige Folgen. Umso wichtiger ist es, frühzeitig zu verstehen, wann Zehenspitzengang harmlos ist – und wann nicht.
Warum Kinder auf Zehenspitzen gehen – und wann das zum Problem wird
Viele Kinder laufen in den ersten Lebensjahren gelegentlich auf den Zehenspitzen. Das kann spielerisch sein, Ausdruck von Freude oder einfach Teil der motorischen Entwicklung. Problematisch wird es, wenn sich dieses Verhalten verfestigt – also kein oder kaum Fersenauftritt erfolgt und das Gangbild dauerhaft verändert bleibt.
Dies kann ein Anzeichen für eine Gangstörung sein, die auch als habitueller oder idiopathischer Zehenspitzengang bezeichnet wird. Der Begriff „habituell“ bedeutet, dass das Verhalten zur Gewohnheit wird, ohne eine direkte medizinische Ursache. Genau deshalb wird das Problem oft spät erkannt oder nicht ernst genug genommen.
Schmerzen in Füßen, Knien oder im unteren Rücken → bis ins Erwachsenenalter
eingeschränkte Beweglichkeit in den Waden und Sprunggelenken
Fehlhaltungen und Haltungsschäden
soziale Einschränkungen, z. B. beim Sport oder in der Schule
Viele Eltern berichten von zwei typischen Empfehlungen, wenn sie wegen des Zehenspitzengangs ärztlichen Rat suchen:
Tatsächlich kann sich das Gangbild bei manchen Kindern von selbst normalisieren. Doch das ist nicht die Regel – und oft wird durch das bloße Abwarten wertvolle Zeit verschenkt. In dieser Zeit können sich Schmerzen, Fehlstellungen und psychische Belastungen manifestieren.
Früher galt eine Achillessehnenverlängerung als einzige Lösung. Aber diese schmerzhafte Operation bietet keine Garantie für Heilung und führt oft zu monatelanger Bewegungsunfähigkeit – etwas, das viele Eltern natürlich vermeiden möchten.
Deshalb bieten wir in der Praxis Pomarino eine alternative Behandlungsweise, die den Zehenspitzengang bei Kindern gezielt und schonend korrigiert. Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung haben wir eine dreistufige Methode entwickelt, die nicht nur die Symptome lindert, sondern auch langfristige Verbesserungen erzielt – und das oft ohne Operation.
In der Praxis Pomarino behandeln wir Zehenspitzengang bei Kindern mit einem schonenden, dreistufigen Ansatz. Ziel ist es, frühzeitig zu handeln und nur dann zu operieren, wenn es wirklich nötig ist.
Wir beginnen mit speziell angefertigten Pyramiden-Einlagen, die das Kind unterstützen, mit der Ferse aufzutreten. Schon nach wenigen Wochen zeigen sich oft erste Verbesserungen.
Mit Nachtlagerungsschienen verhindern wir ungewollte Spitzfußhaltungen im Schlaf. Bei Bedarf lockern wir die Beinmuskulatur mit einer Muskelentspannung durch eine punktuelle Botulinumtoxin-Injektion.
Erst wenn die ersten beiden Stufen keine ausreichende Wirkung zeigen, wird über eine OP nachgedacht. Dabei werden kleine Faszien durchtrennt, die die Muskelspannung reduzieren. Der Eingriff ist minimalinvasiv und dauert nur etwa 10 Minuten. Oft kann Ihr Kind schon am selben Tag wieder laufen.
Je früher ein auffälliges Gangbild erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen auf eine vollständig beschwerdefreie Entwicklung. Zögern Sie nicht, wenn Sie unsicher sind. Klicken Sie einfach auf den Button und wir rufen Sie unverbindlich an, um einen Beratungstermin zu vereinbaren.
Es ist völlig normal, dass Kinder in den ersten Lebensjahren zeitweise auf Zehenspitzen laufen. Wenn das Verhalten jedoch länger als 3 Monate anhält oder sich verstärkt, sollten Sie Expertenrat einholen. Je früher das Problem erkannt wird, desto einfacher lässt es sich oft behandeln, ohne dass spätere Komplikationen wie Fehlstellungen oder Schmerzen entstehen.
Der Zehenspitzengang bei Kindern beschreibt ein Gangbild, bei dem das Kind hauptsächlich oder ausschließlich auf den Zehenspitzen läuft, ohne die Fersen auf den Boden aufzusetzen. In den ersten Lebensjahren ist gelegentliches Zehenspitzenlaufen normal und oft spielerisch bedingt. Wenn sich dieses Verhalten jedoch verfestigt und dauerhaft wird, kann es auf eine Gangstörung hinweisen, die als habitueller oder idiopathischer Zehenspitzengang bezeichnet wird.
Ein unbehandelter Zehenspitzengang kann zu Schmerzen, eingeschränkter Beweglichkeit, Fehlhaltungen und sozialen Einschränkungen führen.
Nein, nicht zwingend. Die Praxis Pomarino bietet Spezialsprechstunden in verschiedenen Städten Deutschlands an und auch eine Videosprechstunde für eine erste Einschätzung ist möglich. In vielen Fällen können wir durch eine ausführliche Ganganalyse und das Gespräch bereits eine fundierte Diagnose stellen und den nächsten Schritt empfehlen. Nur in speziellen Fällen ist ein Besuch vor Ort in Hamburg erforderlich.
Ein Gentest ist optional, kann aber in vielen Fällen sehr aufschlussreich sein. Der Test hilft dabei, neurologische oder genetische Ursachen des Zehenspitzengangs auszuschließen. Auch wenn nicht jeder Fall einen Gentest erfordert, liefert dieser wichtige Informationen, die für eine gezielte und passgenaue Behandlung hilfreich sind. Besonders, wenn der Zehenspitzengang auf eine neuromuskuläre Störung hindeutet, kann der Test wertvolle Erkenntnisse liefern.
Die Diagnostik und Anfertigung von Hilfsmitteln (wie zum Beispiel die speziell gefertigten Einlagen) wird in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Bei privaten Patienten oder ausländischen Patienten können jedoch zusätzliche Kosten für bestimmte Behandlungen anfallen, wie etwa die Botulinumtoxin-Injektionen oder bestimmte Hilfsmittel. Eine detaillierte Information über die zu erwartenden Kosten erhalten Sie nach der ersten Untersuchung.
Nein, eine Operation ist nicht grundsätzlich ausgeschlossen, wird aber in der Praxis Pomarino nur als letzte Maßnahme empfohlen. Die Behandlung beginnt in der Regel mit den sanfteren Stufen, wie den Pyramiden-Einlagen und Nachtlagerungsschienen. Erst wenn diese Schritte keine ausreichenden Verbesserungen bringen, wird eine minimalinvasive Operation in Betracht gezogen. Diese Methode ist sehr sanft und ermöglicht oft eine schnelle Genesung.
Die Pyramiden-Einlagen nach Pomarino können schon nach wenigen Wochen erste Verbesserungen zeigen, insbesondere bei jüngeren Kindern. Die Einlagen fördern das natürliche Abrollen des Fußes und verbessern den Gang, indem sie das Kind dazu anregen, mehr auf der Ferse zu laufen. In vielen Fällen lässt sich so der Zehenspitzengang nachhaltig beheben – ohne die Notwendigkeit für einen chirurgischen Eingriff.
Ja, die Nachtlagerungsschienen wurden speziell dafür entwickelt, dass Kinder sie über Nacht tragen können, ohne dass der Schlaf gestört wird. Die Schienen helfen dabei, die Fußstellung zu korrigieren und verhindern eine unbewusste Spitzfußhaltung im Schlaf. Die meisten Kinder gewöhnen sich relativ schnell an das Tragen der Schienen und erleben keine Probleme.
Das Botulinumtoxin (Botox) wird direkt in die Wadenmuskulatur injiziert, um die Muskelspannung zu verringern und den Zehenspitzengang zu korrigieren. Die Injektion dauert nur wenige Minuten und ist nahezu schmerzfrei. Die Wirkung tritt schnell ein und hilft, die Muskulatur zu entspannen, was eine bessere Gangkoordination ermöglicht. Die Behandlung erfolgt in der Praxis und kann bei Bedarf wiederholt werden.
Wird der Zehenspitzengang unbehandelt gelassen, können sich mit der Zeit Fehlstellungen und Schmerzen in den Füßen, Knien und dem Rücken entwickeln. Langfristige Folgen wie Rücken- oder Knieprobleme, eingeschränkte Beweglichkeit und eine beeinträchtigte Lebensqualität sind häufige Begleiterscheinungen. Zudem kann der psychische Druck durch Mobbing oder die Unfähigkeit, an Aktivitäten wie Sport teilzunehmen, das Selbstbewusstsein des Kindes negativ beeinflussen.